Polaroid-Art
Das „Sofort-Bild“ – die Weltsensation der Polaroid-Photographie – das jedermann gerne und bei jeder Gelegenheit einsetzte, (insbesondere dann, wenn es dazu diente, delikatere Szenen einzufangen, die nicht für fremde Augen bestimmt waren), musste inzwischen – ebenso wie das Negativ- und Dia-Material für alle Formate vom Kleinbild bis hin zur Plattenkamera – der übermächtig gewordenen Digitalphotographie weichen. Gleichwohl wird sich das Polaroidbild dereinst als eine Art Daguerreotypie des 20. Jahrhunderts herausstellen. Bereits jetzt werden – zum Teil völlig überlagerte Filme, - wenn man sie denn überhaupt noch irgendwo ergattern kann –, zu Phantasiepreisen gehandelt und von Vintage-Fans erworben. Das hat seinen guten Grund: Längst hat man erkannt, dass gerade diese Aufnahmetechnik wie keine andere eine Brücke schlagen kann zwischen reiner Photographie und Malerei. Das geschieht zum einen durch die oft nicht gewollten aber unbeeinflussbaren Zufälligkeiten beim spontanen Entwicklungsprozeß und zum anderen durch ganz bewusste manuelle Einflussnahme auf die entstandene Aufnahme unmittelbar nach der Entwicklung.