Akt / Nudes – outdoor
Von Anbeginn der Photographie erlagen Lichtbildner jeglicher Couleur der Faszination des – vor allem weiblichen – nackten Körpers. Dabei zeigte sich schnell was einen Meister des Metiers vom „Knipser“ unterschied, denn nicht die Kamera liefert das Bild, sondern das vom Geist des Photographen gesteuerte künstlerische Bewusstsein hinter der Kamera. Letztlich geht es also nicht um die ästhetische Abbildung von Nacktheit per se, sondern wie in der Kunst generell, um eine damit verbundene Aussage. Das haben die großen Photokünstler, jeder auf seine eigene Weise vorgeführt: Der mit Jean Cocteau und Pablo Picasso befreundete Lucien Clergue, und der für seine zarten Mädchenbilder bekannte David Hamilton, in Frankreich. In England war es David Bailey, der Michelangelo Antonioni für dessen Film Blow up Pate stand. Oliviero Toscani rückte nicht zuletzt deshalb ins Rampenlicht der Beachtung, weil er in seiner Schock-Campagne für Benetton neue Wege zur Erregung des Gemüts ging. Helmut Newton wurde berühmt durch seine Konfrontation des Betrachters mit der voyeuristisch-lasziven Décadence der feinen Gesellschaft. Schließlich schlägt mittlerweile Andreas Bitesnich noch einmal auf geniale Weise neue Funken aus dem Klassischen Akt, indem er, wohl unbewußt – der Idee des Platonischen „Kugelmenschen“ nachgeht. Erzählte Peter Raba ehemals in seiner „Paradiesischen Phantasie Eva & Er“ noch eine in romantische Geschichte, so wird an den wenigen hier eingestellten Bildern klar, wie klein der Mensch im Angesicht der Schöpfung ist, ebenso wie angesichts der stählernen Technik die er selbst erschaffen hat.